Immer ein offenes Ohr für die Jüngsten
Normalerweise wäre das ein Grund zum Feiern: Die DRK-Kindertagesstätte Ihlpohl besteht seit 25 Jahren. Doch Corona macht eine Jubiläumsfeier in diesen Tagen (noch) unmöglich. Einem Blick zurück auf die bewegte Geschichte der Kita steht aber nichts im Weg.
„Natürlich sind wir traurig, unser Jubiläum nicht wie bei früheren Gelegenheiten als rauschendes Fest feiern zu können“, sagt Kita-Leiterin Imke Peterson. „Wir hatten so schöne Sommer-, Wasser- und Freimarktfeste. Corona-bedingt geht das derzeit leider nicht. Aber wir sind optimistisch, das Fest im nächsten Jahr nachholen zu können.“
Die offizielle Übergabe der Räumlichkeiten erfolgte am 10. Mai 1996. Damals standen 75 Plätze – verteilt auf drei Gruppen – für die Drei- bis Sechsjährigen zur Verfügung. Sieben Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin bildeten das Team der ersten Stunde. Schon drei Monate später wurde expandiert: Eine Hortgruppe mit 13 Kindern kam hinzu. Untergebracht wurden die Kinder in den Räumen der Grundschule Ihlpohl. Weil sich auch Integrationskinder unter ihnen befanden, stießen zwei Erzieherinnen und eine pädagogische Fachkraft hinzu.
Weitere Erweiterungen ließen nicht lange auf sich warten. Im August 2001 musste die Terrasse einem Anbau weichen, in dem ein Essensraum untergebracht wurde. Die Zahl der Teilnehmenden am Mittagessen war deutlich gestiegen.
Der nächste Anbau folge 2006. Durch das Neubaugebiet „Vor Osterhagen“ war die Zahl der Kinder sprunghaft gestiegen. 88 Jungen und Mädchen im Alter von drei bis sechs Jahren sowie 27 Hortkinder kamen hinzu, sodass ein vierter Gruppenraum nötig wurde. Im selben Jahr wurde eine vierte Regelgruppe offiziell mit 18 Kindern zur Integartionsgruppe erklärt.
Die ehemalige Hausmeisterwohnung am Schulgebäude (Am Denkmal 9) wurde im September 2007 umgebaut, um mehr Platz für die Hortkinder zu schaffen. Fünf Jahre danach wurde der Hort eigenständig und erhielt eine eigene Leiterin. Wenige Monate später konnte man dann am Alten Postweg in Ihlpohl die Eröffnung der ersten Krippengruppe feiern. Vorausgegangen war das neue Gesetz zur Betreuung der Unterdreijährigen (U3). Dadurch fiel eine der Kindergartengruppen in Ihlpohl zwar weg, doch schon 2016 musste aufgrund der hohen Anmeldezahlen eine fünfte Regelgruppe eröffnet werden. Nachdem man 2018 die Integrationsaufgabe an die Gemeinde Ritterhude abgab, wurde aus dieser Gruppe eine Regelgruppe mit 22 Kindern. Heute umfasst die DRK-Kindertagesstätte Ihlpohl eine Krippen- sowie vier Regelgruppen und kann bis zu 110 Kinder aufnehmen. 20 Fachkräfte, darunter neun Erzieherinnen und drei Kinderpflegerinnen, kümmern sich um das Wohlergehen der Jüngsten.
Das Team rund um Imke Peterson hat zwei Schwerpunkte in seiner pädagogischen Arbeit. Zum einen möchte man den Kindern möglichst viel Zeit bieten, um Erfahrungen zu sammeln und Vertrauen sowie Respekt kennenzulernen. Zum anderen soll sich jedes Kind nach seinem individuellen Lerntempo entwickeln.
„Die Kinder haben Zeit, ihre eigenen Fähigkeiten zu erproben und durch verschiedene Vorgehensweisen und Lösungswege über Erfolg und Misserfolg, allein oder mit anderen Kindern und Erwachsenen, zum ‚richtigen‘ Ergebnis und zur Befriedigung ihrer Neugier zu gelangen“, erklärt die Kita-Leiterin. „Diese Vorgehensweise wird unterstützt durch unser teiloffenes Konzept mit gruppenübergreifenden Angeboten und Projekten“, erläutert ihre Stellvertreterin, Regina Rößler. Gemeinsam pflege man mit den Kindern einen liebevollen Umgang voller Empathie und Glück. „Wir akzeptieren die individuelle Persönlichkeit jedes Kindes und vermitteln ihnen die Grundlagen eines Lebens nach demokratischen Regeln“, fasst es Imke Peterson zusammen.